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Wenn pro Nation und pro Bootsklasse nur ein Sportler bzw. eine Sportlerin bei einer Regatta an den Start gehen darf, dann ist das etwas ganz Besonderes.
So ist es nämlich bei den Olympischen Spielen und auch beim Olympischen Testevent, einer Regatta, die im vorolympischen Jahr auf dem Olympiarevier stattfindet und sowohl für die Organisatoren als auch für alle Sportler ein erster wichtiger Test ist.
Nicht nur die Starterlimitierung, sondern auch die Sicherheitsvorkehrungen sind viel strenger als bei anderen Regatten. In Marseille angekommen, stand ich erstmal vor einem Zaun und musste auf meine Akkreditierung warten. Mit dieser ging es dann durch die Sicherheitskontrolle, ähnlich wie am Flughafen, bevor ich zum ersten Mal meinen Fuß in die Olympische Marina setzen durfte. Eine große Hafenfläche, mit rundumlaufender Slipanlage ist aus meiner Sicht ein super Setup für die Spiele 2024 nächstes Jahr.
Nachdem wir noch ein paar Tage und Trainingsrennen in der Olympischen Bucht gesegelt sind, ging es dann auch los mit der Vermessung. Aufwendig wurde alles auf Strich und Faden geprüft und mein Boot mit den Nationenkürzel GER am Bug beklebt. Alles war startklar für den ersten Tag.
Zusammen mit den ILCA 7 ging es raus auf die Regattabahn, wo als weitere Besonderheit die Trainer nach dem Einsegeln für den Rest des Tages in einer Box hinterm Startschiff bleiben mussten.
Die ersten Tage kam der Wind von den Bergen. Dadurch gab es sehr große Winddreher und Windstärkeunterschiede – also, wer hätte es gedacht, anspruchsvolle Bedingungen.
Am vorletzten Renntag blies der Wind dann mit 24kn in die Bucht hinein und sorgte damit für eine schöne Welle. Bei diesen wunderbaren Bedingungen kam ich langsam in die Regatta rein und hätte ohne einen knappen Frühstart, den drittbesten Tag aller Seglerinnen abgeliefert. Aber es sollte noch nicht sein.
Am letzten Tag kam der Wind wieder mehr aus den Bergen. Da ich inzwischen wusste, was ich zu erwarten hatte, konnte ich mich voll auf meinen Bootsspeed konzentrieren und das erste Rennen des Tages am Ende klar für mich entscheiden. Im letzten Rennen wollte ich es genauso machen, wie im Rennen zuvor. Leider kam der abschließende Rechtsdreher vor der Luvtonne nicht und ich musste mich durchs Mittelfeld kämpfen.
Am Ende stand ein 15. Platz. Damit habe ich mein Ziel der besten 10 leider nicht erreicht.
Aber viel wichtiger ist, dass ich mit ganz vielen Erfahrungen und einem Tagessieg im Gepäck nach Hause fahre und nächstes Jahr bei den Olympischen Spielen, dann hoffentlich etwas weniger aufgeregt, meine Leistung von Anfang an abrufen kann.